Präsentation der

Jahresarbeiten in Klasse 11

Beeindruckend, was manche neben dem Schulbetrieb noch so alles tun – wie beispielsweise die Schülerinnen und Schüler unserer 11. Klasse, die ihr eigenes Projekt übers Schuljahr hinweg neben den Schularbeiten und allem, was sonst noch so los ist, vorangetrieben und schließlich in einer 20-minütigen Präsentation der interessierten Schulöffentlichkeit vorgestellt haben. Die Rede ist von den Jahresarbeiten, die im Waldorf-Lehrplan fest verankert sind und immer eine Bereicherung für die Schüler, ihre Eltern und Mentoren darstellen. Im Idealfall wird ein solches Projekt zu einem sehr interessanten und wichtigen Schulungsfeld für die Persönlichkeitsentwicklung.

Pädagogischer Ansatz

Es kommt bei einer Jahresarbeit in hohem Maße darauf an, Eigeninitiative zu entwickeln. Zunächst eine begeisternde Idee zu fassen, einen Arbeitsplan zu erstellen und dann sprichwörtlich die Ärmel hochzukrempeln. Dabei auch Grenzen zu sehen und Krisen zu meistern, aus möglichen Motivationstälern sich wieder hochzuarbeiten, Frustrationstoleranz auszubauen und schließlich zu erleben: Es lohnt sich, durchzuhalten und sich anzustrengen! Die Befriedigung, wenn man es geschafft hat, und das im Prozess gewonnene Selbstvertrauen ermöglichen eine gesunde Selbsterkenntnis. Da die Aufgabe selbstgewählt ist, kommt es ganz auf Individuelles an. Man kann sich nicht so leicht wie bei einer vom Lehrer gestellten Aufgabe entziehen oder verweigern, da man selbst unmittelbar beteiligt ist.

Projektumsetzung

Die Schüler*innen legen den Titel, die Vorgehensweise, den Umfang Ihrer Erkundungen, die Arbeitsphasen und -rhythmen selbst fest. Begleitet und unterstützt werden sie dabei von ihren Mentoren, die sie sich gleich zu Anfang selbst suchen. Bei manchen stehen Eltern oder Verwandte hilfreich zur Seite, wenn es um Expertisen oder Tipps und Tricks geht, andere wenden sich aktiv an fremde Menschen, die ihnen Vorbild sind.
Im Projekt reflektieren und dokumentieren die Schüler ihren Arbeitsverlauf und bereiten schließlich eine Präsentation vor, die sie gegen Ende des Schuljahres dem interessierten Publikum aus der Schulgemeinschaft vortragen. Die Art und Ausschmückung der Präsentation ist ihnen ebenfalls freigelassen; in der Regel gibt es einen freien Vortrag, manche erstellen dazu eine Powerpoint-Präsentation und nutzen den Beamer mit Internet-Zugang oder gestalten eine Plakatwand mit Hintergrundinformationen oder Bildern ihrer Arbeit(sschritte) oder verteilen Handouts zum Vortrag. Wer etwas gewerkelt, hergestellt oder gebaut hat, stellt sein Werkstück selbstverständlich vor, oft auch zum genaueren Betrachten und Anfassen fürs Publikum. Komponierte Stücke werden vorgetragen, einstudierte Tänze präsentiert – der Möglichkeiten gibt es so viele wie man sich nur denken kann.
Auch in diesem Jahr haben das die 11.-Klässler wieder eindrucksvoll gezeigt und ließen Blicke zu auf angehende Geschichtsexperten, Musiker, Tänzer, Kreative und Macher, weltoffene und umweltbewusste junge Menschen, vor allem eben auf das, was sie wirklich interessiert und wohin sie sich womöglich einmal beruflich orientieren werden.

Text und Bilder:
Julia Bantlin

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