Grundsätze und Pädagogischer Leitfaden

Das eigenständige pädagogische Konzept der Freien Georgenschule Reutlingen beruht auf dem Lehrplan, der 1919 für die erste Waldorfschule in Stuttgart von Rudolf Steiner gegeben wurde. Allein in Deutschland gibt es heute über 240 Waldorfschulen, die auf dieser Grundlage arbeiten. Der Lehrplan orientiert sich in besonderer Weise an der Entwicklung des Kindes. Aus diesem Grunde haben wir Jahrgangsklassen, in denen der Unterrichtsstoff auf die lebensaltersgemäßen Möglichkeiten des Kindes abgestimmt wird. Dabei sollen die verschiedenen praktischen, allgemeinbildenden und künstlerischen Fächer die Kinder möglichst vielfältig anregen. Durch dieses ganzheitliche Konzept, welches denkende, fühlende und willenshafte Bereiche im Menschen anspricht, soll den Kindern und Jugendlichen ermöglicht werden, ihre Anlagen und Fähigkeiten im Lauf der Waldorfschulzeit voll zu entfalten. Bei uns gibt es kein Sitzenbleiben, sondern jeder Schüler bleibt in den sozialen Zusammenhang der Klasse eingebettet, bis er die Schule verlässt.

Wichtig für den sozialen Rahmen ist auch die Klassengröße, denn eine Waldorfklasse mit ca. 30 Kindern bietet eine große soziale Vielfalt. Wenn die Art des Unterrichtsfaches es erfordert, werden die Klassen in kleinere Gruppen unterteilt. In den ersten acht Schuljahren wird eine Klasse vom Klassenlehrer geführt, der die Kinder und ihre Elternhäuser in dieser Zeit gut kennen lernt. Die meisten Fächer werden in sogenannten Epochen unterrichtet. Als Epoche bezeichnen wir einen Zeitraum von drei bis sechs Wochen, in dessen Verlauf während der ersten beiden Unterrichtsstunden am Morgen ein bestimmter Themenbereich intensiv erarbeitet und zu einem vorläufigen Abschluss gebracht wird. Dieser Bereich wird in einer späteren Epoche dann wieder aufgriffen und weitergeführt. Der Fremdsprachenunterricht (Englisch und Französisch) wird schon ab Klasse 1 erteilt.

Von den freiwilligen Angeboten unserer Schule ist besonders der Schulzirkus Picobello hervorzuheben.